Dokumentation der Stellwände vom Zukunftsworkshop am 22. März 2019 im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW in Düsseldorf

Nachmittags hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, an vier moderierten Stellwänden Ideen einzubringen, wie sich das Inklusionskataster zukünftig ausrichten sollte. Jede Stellwand widmete sich einem anderen Thema. So gab es eine Stellwand zu der Frage: “Wie kann das Inklusionskataster in der Öffentlichkeit sichtbarer werden?“ Eine andere Stellwand ging der Frage nach, wie ein barrierefreies Inklusionskataster aussieht. Das Inklusionskataster als Inspirationsquelle für Planungsprozesse und neue Inklusionsprojekte – so lautete das Thema der dritten Stellwand. Stellwand vier bearbeitete das Thema, wie das Inklusionskataster zu einer Vernetzungsplattform gemacht werden kann. Die Teilnehmenden konnten sich vor Ort entscheiden, an welchen Stellwänden sie mitdiskutieren wollten. 20 Minuten machten sie an den Stellwänden interessante Vorschläge für zukünftige Aktivitäten des Inklusionskatasters. Dann ertönte ein Gong. Dies war das Signal, dass die Teilnehmenden sich an eine andere Stellwand begeben konnten. Nach weiteren 20 Minuten wurde erneut gewechselt. Die Teilnehmenden hatten also die Möglichkeit, an drei Stellwänden mitzudiskutieren.

Viele interessante Ideen haben die Teilnehmenden dem Inklusionskataster an den Stellwänden für seine Zukunft mit auf den Weg gegeben. Sie haben beispielsweise angemerkt, dass das Inklusionskataster seine Ziele deutlicher herausstellen solle. Was möchte das Inklusionskataster erreichen? Welchen Nutzen könnte wer vom Inklusionskataster haben? Wer sind die Adressat/innen? In Bezug auf die Zielgruppe des Inklusionskatasters kam die Frage auf, ob auch Personen außerhalb der Inklusions-Szene angesprochen werden sollen. Dann müsse das Angebot des Inklusionskatasters angepasst werden. Beispielsweise solle das Inklusionskataster auch Kommunen Anregungen geben, die bisher im Bereich Inklusion noch nicht aktiv geworden sind. Das Inklusionskataster könne stärker auf kommunale Netzwerke zugehen, die sich bislang mit anderen Themen und nicht mit dem Thema Inklusion beschäftigen. Zudem haben die Teilnehmenden vorgeschlagen, dass das Inklusionskataster Kinder und Jugendliche stärker ansprechen solle.

Grundsätzlich solle das Inklusionskataster mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben und das Inklusionskataster beispielsweise in kommunalen Gremien vorstellen. Außerdem könne das Inklusionskataster versuchen, Ansprechpartner/innen von Inklusionsprojekten als Botschafter/innen für das Inklusionskataster zu gewinnen.

 

Es wurden auch Vorschläge gemacht, um welche neuen Angebote das Inklusionskataster seine bisherigen Angebote ergänzen solle. Auf der Website könnten mehrere Foren zu unterschiedlichen Themen etabliert werden, die von Expert/innen geleitet werden könnten. Auch könnte auf der Website eine Liste mit Ansprechpartner/innen zu allen möglichen Themen rund um Inklusion bereitgestellt werden. Es sollten regionale Treffen für Inklusionsprojekte organisiert werden. Diese seien niedrigschwelliger als die großen Projektforen. Das Inklusionskataster könne zudem ein Qualitätssiegel entwerfen, das vergeben werden kann, um deutlich zu machen, dass Projekte den Mindestanforderungen entsprechen, die an Inklusionsprojekte gestellt werden.

An den Stellwänden wurde der Wunsch geäußert, dass das Inklusionskataster Informationen übersichtlicher und verständlicher präsentieren solle. Auch die Analysen der Best-Practice-Beispiele könnten übersichtlicher sein und die Ziele der Projekte sollten stärker herausgestellt werden. Die Projekte könnten in Form eines Steckbriefs oder Fragebogens vorgestellt werden – so lautete ein Vorschlag. Statt kommunale Planungsprozesse im Ganzen zu dokumentieren, könnten einzelne Planungselemente bzw. –ideen kommuniziert werden. Den Teilnehmenden wäre es zudem wichtig, dass das Inklusionskataster seine Informationen über unterschiedliche Kanäle vermittelt. Generell solle es mehr Bilder und Videos und weniger Text geben. Vor allem solle es auch Gebärdensprachvideos geben. Es wurden barrierefreie Erklärvideos mit Gebärdensprache und Audiodeskription gewünscht. So könne es ein Video geben, in dem der Bewerbungsprozess kurz und verständlich erklärt wird und ein Video, in dem das Inklusionskataster kurz und verständlich vorgestellt wird. Texte sollten in Alltagssprache geschrieben werden, damit sie allgemein verständlich sind.

Den Namen „Inklusionskataster“ machten die Teilnehmenden im Laufe der Veranstaltung immer wieder zum Thema. Es solle einen neuen Namen geben, der verständlicher ist und sich besser vermarkten lässt, fordern die einen. „Der Name schreckt ab“, „er ist zu hochgestochen“, „der Name ist unverständlich für die Zielgruppe“ sagten einige der Teilnehmenden. Der Name sei aber mittlerweile bekannt und es sei deshalb nicht sinnvoll, ihn abzulegen, meinten die anderen. Es gab auch noch eine dritte Position: den Namen Inklusionskataster beizubehalten und einen aussagekräftigen Untertitel hinzuzufügen, der das Anliegen des Inklusionskatasters deutlicher macht.

Wie das Inklusionskataster sicherstellen kann, dass seine Angebote barrierefrei sind, war ein weiteres Thema, mit dem sich die Teilnehmenden beschäftigten. Um sicher zu gehen, dass die Angebote des Inklusionskatasters barrierefrei sind, solle das Inklusionskataster das Wissen von Expert/innen in eigener Sache nutzen. Beispielsweise könnten Menschen mit Behinderungen die Website des Inklusionskatasters auf Barrierefreiheit prüfen.

Das Team des Inklusionskatasters freut sich, dass an den Stellwänden so viele Vorschläge zusammengekommen sind. Wir werden die Ideen nun mit den Ergebnissen aus der Online-Befragung und den eigenen Erfahrungen aus der ersten und zweiten Projektphase abgleichen. Dann werden wir Vorschläge erarbeiten, wie sich das Inklusionskataster zukünftig ausrichten sollte.