Gut Leben in NRW

Kurzdarstellung der Aktivität

Das Projekt „Gut leben in NRW – Leben, Wohnen und Arbeiten für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf" ist ein Projekt des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung NRW e.V. und wird durch die Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes NRW gefördert.

Das Projekt „Gut leben in NRW“ möchte die Umstellung bzw. Entwicklung von einer einrichtungszentrierten hin zu einer personenorientierten Ausrichtung von Dienstleistungen unterstützen. Insbesondere im Bereich des Wohnens, der Alltagsgestaltung und der Teilhabe am Arbeitsleben sind die Wahl- und Entscheidungsmöglichkeiten für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf sehr eingeschränkt.

Das Projekt ist dual ausgerichtet. Das bedeutet, dass sich das Projekt zum einen an Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf sowie an deren Angehörige und zum anderen an Träger von Einrichtungen und Diensten für Menschen mit Behinderung richtet. Für die Umsetzung wurden sogenannte Teilhabegruppen gegründet. Hierzu gab es ein öffentlich ausgeschriebenes Bewerbungsverfahren. Es konnten sich bereits existierende oder für diesen Zweck gegründete Gruppen bestehend aus mindestens vier Personen (Menschen mit und ohne Behinderung in ausgewogenem Verhältnis) bewerben.

Nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens, haben die von den Projektverantwortlichen ausgewählten zehn Teilhabegruppen im Februar 2015, an unterschiedlichen Standorten in NRW, für 24 Monate ihre Arbeit aufgenommen. In den Teilhabegruppen sollen unterschiedliche Kompetenzen gebündelt werden. Das heißt, dass Betroffene, Angehörige, Freunde, Nachbarn, Anbieter sozialer Dienstleistungen und weitere Personengruppen des sozialen Umfeldes ihr spezifischen Wissen und ihre Erfahrungen in die Teilhabegruppe einbringen sollen (zu den jeweiligen Teilhabegruppen siehe: www.gut-leben-in-nrw.de/projektzeitschrift/). Die Teilhabegruppen sollen es Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf ermöglichen, Beratungssettings zu erproben, die sie befähigen, selbstbewusst eigene Zukunftsvorstellungen zu entwickeln. Dadurch sollen die Menschen zukünftig mehr Einfluss- und Entscheidungsmöglichkeiten erhalten und sicher sein, dass ihre Versorgung im umfassenden Sinne, unter Ausnutzung aller verfügbaren Ressourcen, gewährleistet ist. Ein weiteres Ziel des Projektes ist es zu erreichen, dass die Angehörigen passende Unterstützungsleistungen für ihr Familienmitglied in ihrer Nähe finden sowie Vertrauen in Eingliederungsleistungen außerhalb stationärer und teilstationärer Leistungsformen fassen können. Aber auch den verschiedenen Leistungsanbietern soll die Möglichkeit geboten werden, passgenaue Leistungsangebote zu entwickeln und neue Leistungsformen zu erproben. Zudem konzentriert sich die Arbeit der Teilhabegruppen auf die Etablierung von (fallübergreifenden) Netzwerken. Die Schwerpunkte der Arbeit gestalten sich jedoch je nach Gruppe durchaus unterschiedlich.

Der Gruppen- und Beratungsprozess wird wissenschaftlich durch die Fachhochschule Bielefeld begleitet.

Das Projekt bezieht sich insbesondere im Hinblick auf die enthaltenen Ziele und Maßnahmen  auf Artikel 19 der UN-Behindertenrechtskonvention (Unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft), der das gleiche Recht aller Menschen mit Behinderung „mit gleichen Wahlmöglichkeiten wie andere Menschen in der Gemeinschaft zu leben […], ihren Aufenthaltsort zu wählen und zu entscheiden, wo und mit wem sie eben […] und […] Zugang zu einer Reihe von gemeindenahen Unterstützungsdiensten zu Hause und in Einrichtungen sowie zu sonstigen gemeindenahen Unterstützungsdiensten [zu] haben.“

Lebensbereich

  • Unterstützung und Dienstleistung

Allgemeine Informationen und Materialien

 

Internetseite des Projektes: www.gut-leben-in.nrw.de

(Zuletzt geprüft am 14.09.2015)

Ansprechpartner/in

Julia Ohmes

Tel.: 0211 612098

E-Mail: julia.ohmes@lvkm-nrw.de

 

Bildrechte

Die zur Illustration verwendeten Bilder wurden uns von den jeweiligen Projektverantwortlichen zur Verfügung gestellt. Dem Projektpartner bleiben alle Urheberrechte vorbehalten.