Natur für Alle - Eifel barrierefrei

Kurzdarstellung der Aktivität

„Eifel barrierefrei“ entspricht einer Projektinitiative des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn - Eifel.  Hiermit unterstützt der Naturpark das Natur- und Landschaftserlebnis für Menschen mit Behinderung und ältere Menschen sowie z.B. für Familien mit Kinderwagen. Die Angebotspalette umfasst mittlerweile mehr als 70 Erlebnismöglichkeiten und Dienstleistungen und wird ständig durch neue ergänzt. Zum Beispiel durch buchbare barrierefreie Pauschalangebote oder Informationen zu barrierefreien Hotels und Restaurants. Einen Überblick über die barrierefreien Angebote in der Eifel finden Sie unter: www.eifel-barrierefrei.de.

Auf diesem Internetportal sind Erlebnisangebote des Naturparks aufgeführt, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Handicap abgestimmt sind (barrierefreie Wander- und Naturerlebnisse) aber auch alle anderen Menschen in der Eifel das Naturerlebnis erleichtern. Menschen mit Handicap und ihre Angehörigen können bequem nach einem passenden, barrierefreien Ausflugsziel suchen.

Das Projekt kann zunächst den Dimensionen „Gestaltung einer barrierefreien Infrastruktur“ und „inklusive Gestaltung von Bildungseinrichtungen und anderer Einrichtungen für die Allgemeinheit“ zugeordnet werden. Es liegt hier ein partizipatives Verfahren zugrunde, wodurch ferner die Dimension „Partizipation“ zutrifft. Ebenso wurden Sensibilisierungs- und bewusstseinsbildende Maßnahmen durchgeführt, die der Dimension „Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung“ entsprechen. Durch die Bereitstellung von Informationen zur Zugänglichkeit und zu inklusiven Angeboten in der Eifel trifft des Weiteren die Dimension „inklusive Unterstützungsdienste“ zu.

Lebensbereich

  • Kultur
  • Freizeit
  • Bildung

Gebietskörperschaft

grenzüberschreitend

Einwohnerzahl

170.000

Zuordnung zu Dimensionen

  • Partizipation und Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen
  • Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung für die Idee der Inklusion
  • Gestaltung einer barrierefreien Infrastruktur
  • inklusive Gestaltung von Bildungseinrichtungen und anderen Diensten des öffentlichen Lebens (Mainstreaming)
  • Planung und Entwicklung von flexiblen und inklusionsorientierten Unterstützungsdiensten für Menschen mit Behinderungen

Ausschlaggebender Impuls

Das Projekt und die Projektmaßnahmen zur Barrierefreiheit im Naturpark Eifel haben 2003 mit dem „Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung“ begonnen und sind in den folgenden Jahren intensiviert worden. Ausschlaggebender Impuls war somit das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderung, wodurch „Barrierefreiheit“ in den Blick von Großschutzgebieten gerückt ist. Jan Lembach, damaliger Geschäftsführer des Naturparkes Nordeifel NRW, war der Impulsgeber dieses Projektes. Seitdem fördert der Naturpark Nordeifel zusammen mit vielen engagierten regionalen Partnern das Natur- und Landschaftserlebnis in der Eifel für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung.

Ziele des Projekts

Ziel ist es, die Nationalparkregion Eifel für Menschen mit und ohne Behinderung zugänglich und erlebbar zu machen. Dieses Ziel – der Abbau von Barrieren – entspricht Art. 9 der UN-BRK (Zugänglichkeit), sowie Art. 30 der UN-BRK (Teilhabe an Erholungs- und Freizeitangeboten). Die UN-BRK wird nicht explizit benannt. Maßgebend für das Projekt und das weitere Vorgehen (was explizit benannt wird) war des Weiteren das Behindertengleichstellungsgesetz (2002), in dem Barrierefreiheit (§ 4 BGG) konkretisiert wird. „Barrierefreiheit dient der gleichberechtigten Teilhabe behinderter Menschen, Senioren, Eltern mit Kinderwagen und Personen, die in ihrer Beweglichkeit oder Wahrnehmung eingeschränkt sind, an der Schönheit und Vielfalt der Eifler Landschaft.“ Zudem sollen dadurch erhebliche, bislang weitgehend unerschlossene Besucherpotenziale erschlossen werden, dem demographischen Wandel Rechnung getragen und durch die Erweiterung des barrierefreien naturtouristischen Angebotes ein wichtiger Beitrag zur Regionalentwicklung geleistet werden.

Rechtlicher Rahmen

  • Gleichbehandlungsgrundsatz
  • UN-BRK,
  • Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz,
  • Behindertengleichstellungsgesetz
  • Diskriminierungsverbot

Maßnahmen

Seit 2003 bemüht sich der Naturpark Nordeifel intensiv Natur und Landschaft für Besucher mit und ohne Handicap erlebbar zu machen. „Die Zahl möglicher Barrieren für Menschen mit Behinderung beim Natur- und Landschaftserlebnis ist nahezu unendlich groß. [...] In der freien Landschaft, gerade in einer Mittelgebirgsregion wie der Eifel, bilden vor allem die natürlichen Voraussetzungen Grenzen für den Grad der Barrierefreiheit.“ Gebäude und Informationsangebote sollen jedoch so gestaltet werden, dass sie für Besucher mit und ohne Handicap gleichermaßen nutzbar sind. Im Mittelpunkt steht die Gestaltung für „Alle“, so dass bei der Entwicklung von Angeboten Barrieren jeder Form vermieden werden. Zu den Maßnahmen zählen zunächst Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen, die Art. 8 der UN-BRK entsprechen. Eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit über die Chancen eines barrierefreien Tourismus und seinen ökonomischen Impulsen (BMWi 2003) diente zu Beginn (parallel zum europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung) der Projektinitiative ‚Eifel barrierefrei’ 2002/03 der Information und Sensibilisierung regionaler Leistungsträger. 2003 gab es weitere Impulse für die Barrierefreiheit im Naturpark (Informationsvermittlung im Bereich eines barrierefreien Tourismus). 2004 fanden ebenso Veranstaltungen und Schulungen statt. Vermittelt wurde den touristischen Akteuren insbesondere, dass bereits mit überschaubarem Aufwand große Schritte auf dem Weg zur Barrierefreiheit möglich sind. Zudem gab es zwischen 2009 und 2011 spezielle Qualifizierungsmaßnahmen für barrierefreie Gastgeber (2 Qualifizierungsrunden für Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben). Dieses Kooperationsprojekt von Nationalpark Eifel und Naturpark Nordeifel umfasste eine Begutachtung der Betriebe durch die Nationale Koordinationsstelle Tourismus für Alle e.V. und eine Schulungsveranstaltung mit Sensibilisierungsübungen, die den Betreibern und Mitarbeitern der Betriebe den Umgang mit Besuchern mit Behinderung näher brachte und somit zu einer Optimierung ihre Servicequalität führte. 2011 fand unter einem weiteren Teilprojekt „Herzenssache Natur ‚Begleitung in Natur und Landschaft“ eine Qualifizierung zur Begleitung von Menschen mit Behinderung statt. Hiermit - mit der Begleitassistenz erhält die Eifel eine weitere Profilierung als barrierefreie Naturerlebnisregion. Des Weiteren wird dadurch die bisherige Lücke in der barrierefreien touristischen Dienstleistungskette geschlossen.

Mit der Bereitstellung angemessener und zielgruppenorientierter Informationen über die Bedingungen vor Ort wird bereits einem großen Teil von Menschen mit Behinderungen der Zugang zu vielen Angeboten ermöglicht. Da Menschen mit Behinderung auf detaillierte und verlässliche Informationen über ihr Reisegebiet und den einzelnen Angeboten angewiesen sind, veranlasste der Naturpark 2004 Informationen über bestehende barrierefreie Angebote zum Natur- und Landschaftserlebnis in der Region zusammenzutragen. Hierzu gab es ein 'Schulungsteam' der Koordinationsstelle Tourismus für Alle e.V., das die Informationen zur Barrierefreiheit zusammenstellte bzw. die Eifel auf Barrierefreiheit hin überprüfte. Auch hierbei wurde auf das Expertenwissen von Betroffenen zurückgegriffen. Die Ergebnisse wurden in einer Broschüre und in einem Faltblatt zusammengefasst. Die Broschüre „Eifel barrierefrei“ erschien im Jahr 2006 in ihrer zweiten, erweiterten Auflage. Zeitgleich ging die Internetpräsenz www.eifel-barrierefrei.de online. Durch die barrierefreie Gestaltung kann sie auch von sehbehinderten und blinden Besuchern genutzt werden. Der einfache Aufbau und die übersichtliche Gestaltung sollen die Navigation erleichtern. Auch das Faltblatt enthält Piktogramme. In den darauffolgenden Jahren wurden die Inhalte ständig aktualisiert und erweitert. 2010 präsentierte der Naturpark Nordeifel im Rahmen des Projektes „Natur für Alle in Natura 2000-Gebieten der Eifel“ die überarbeitete Internetseite. „Natur für Alle in Natura 2000-Gebieten der Eifel“ entspricht einer Teilfördermaßnahme vor allem zur Entwicklung von barrierefreier Infrastruktur. Insgesamt werden derzeit über 70 Angebote aus Natur und Landschaft für Gäste mit und ohne Behinderung vorgestellt. Die Angebotspalette wird ständig durch neue barrierefreie Erlebnismöglichkeiten und Dienstleistungen ergänzt wie beispielsweise Informationen zu zertifizierten barrierefreien Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben.

Die gebündelten Informationen hierzu richten sich sowohl auf Tagesausflügler als auch auf Mehrtagegäste.

Die in der naturtouristischen Darstellung bisher isoliert stehenden barrierefreien Umweltbildungs- und Naturerlebnisangebote wurden mit weiteren, für Besucher mit Behinderung wichtigen Dienstleistungen vor Ort vernetzt und gebündelt präsentiert.

Bezüglich baulicher Maßnahmen sind seit 2004 an unterschiedlichen Standorten Angebote für Menschen mit Handicap neu entwickelt oder bestehende Naturerlebnisangebote hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit aufgewertet worden. Hierzu gehören u.a. „Erlebnis Kartsteinfelsen und Kakushöhle“ in Mechernich und der „Höfener Heckenweg in Monschau-Höfen. Die Wegeführung wurde hinsichtlich ihrer Zugänglichkeit überarbeitet, durch weitere Ruhe- und Rastmöglichkeiten ergänzt und Informationsmodule so gestaltet, dass sie auch vom Rollstuhl aus gut lesbar sind. Behindertenparkplätze und barrierefreie Wc´s stehen in Gastronomiebetrieben an den Ausgangspunkten zur Verfügung (Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit 2005). In einem Kooperationsprojekt des Naturparks Nordeifel und der Eifelhöhen-Klinik entstand der barrierefreie Landschaftspfad in Nettersheim-Marmagen als Modellprojekt mit Vorbildcharakter. An der Eifelhöhen-Klinik, einer großen Rehabilitationseinrichtung, bestanden beste Voraussetzungen für einen barrierefreien Erlebnispfad zur Natur- und Kulturlandschaft der Kalkeifel. Auch im Ziel2-Förderprojektes Erlebnis NRW „Natur für Alle in Natura 2000-Gebieten der Eifel“ wurden in acht ausgewählten Schutzgebieten der Eifel die Barrierefreiheit hinsichtlich der Infrastruktur und des Informationsangebotes analysiert und verbessert. Insgesamt gehören zu den umgesetzten Infrastrukturmaßnahmen u.a. die Einrichtung von Behindertenparkplätzen, Leitsystemen, die Erneuerung des Wegebelags, die Entwicklung von barrierefreien Informationsmodulen und die Aufstellung von Ruhebänken. Zudem gibt es buchbare Tages- und Übernachtungspauschalen „Nordeifel aktiv – Natur für alle“ für Rollstuhlfahrer und Senioren, bei denen es geführte Wanderungen mit einem Ranger oder Waldführer gibt.

Beteiligte und Netzwerke

Die federführende Verantwortung trägt der Naturpark Nordeifel.

Beteiligt sind die Nordeifel Tourismus GmbH und die Nationale Koordinationsstelle Tourismus für Alle e.V. (NatKo), als Vertreter der zehn großen Bundesbehindertenverbände in Deutschland. Was das Teilprojekt „Herzenssache Natur“ anbelangt, sind der Verband Deutscher Naturparke (VDN) und die Generali Deutschland Gruppe sowie 12 Naturparke beteiligt.

Um eine hohe Qualität der barrierefreien Naturerlebnisangebote zu erreichen, wurden Experten und Fachinstitutionen sowie Betroffene frühzeitig im Planungsprozess beteiligt. Während der Umsetzung der einzelnen Projekte wurde so auf das Wissen von regionalen Behindertenverbände oder deren Landes- oder Bundesvereinigungen, zum Beispiel der Lebenshilfe oder des Deutschen Blinden und Sehbehindertenverbandes zurückgegriffen. Es gab keinen Schwerpunkt der partizipierenden Personengruppe. Auch für Menschen mit einer Lernschwierigkeit (geistigen Behinderung) sind Vorkehrungen wie Leichte Sprache und Piktogramme vorgesehen.

In dem Projekt wird bürgerschaftliches Engagement gewährleistet. Zusätzliches hauptamtliches Personal wird nicht beschäftigt; nur das Projektpersonal.

Finanzierung und Ausstattung

Die Projektinitiative wurde gefördert durch das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen im Programm „Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit im ländlichen Raum“. Ebenso wurde es unterstützt durch das Amt für Agrarordnung Euskirchen. In Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit in der Landschaft wurden rund drei Millionen Euro investiert, zu erheblichen Teilen aus Fördermitteln der EU und des Landes NRW. Die Qualifizierung von Begleiter für Menschen mit Behinderung wird unterstützt durch den Naturpark Nordeifel, den Verband Deutscher Naturparke (VDN) und die Generali Deutschland Gruppe.

Als Ressourcen können die Kooperationsbeziehungen zu den Akteuren des Touristikbereichs und die breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit gesehen werden.

Projektablauf und zeitliche Rahmung

Das Projekt startete 2003. Zunächst fanden Informationsveranstaltungen und Schulungen statt. Anschließend erfolgte zunächst eine detaillierte Erfassung der Barrierefreiheit in den einzelnen Gebieten. Es wurden die Informationen zu barrierefreien Angeboten in der Eifel in Form der Broschüre und des Internetportals zusammengestellt und stets aktualisiert. Weiterhin wurden bauliche Maßnahmen vorgenommen.

2005 erhielt die Projektinitiative den „Deutschen PR-Preis“. Eifel barrierefrei“ ist zudem offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005–2014“. Ab 2009 ging es verstärkt um Qualifizierungsmaßnahmen des Personals im Umgang mit Menschen mit Behinderungen.

Von Beginn an wurde die Öffentlichkeit einbezogen; es zeigt sich eine intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; Berichte in Zeitschriften für Menschen mit Behinderung, Seminare und Tagungen, Berichte im Fernseh-Reisemagazin „grenzenlos“ sowie die Präsentation auf der internationalen Fachmesse für Rehabilitation, Pflege, Prävention und Integration – RehaCare.  Das Hauptaugenmerk liegt bei diesem Projekt auf die Herstellung von Barrierefreiheit.

Inklusive Ausrichtung des Projektes und Gemeinwesenbezug

Das Projekt setzt an den unterschiedlichsten Behinderungsformen aber auch an Alters- und Besuchergruppen an, wodurch der Vielfalt Rechnung getragen wird. Angebote sowie die barrierefreie Infrastruktur richten sich dabei an Besucher mit Mobilitäts- und Sehbeeinträchtigungen und an blinde Besucher. Anerkannt ist bzw. hervorgehoben wird der Mehrwert von Barrierefreiheit. Alle Informationen beinhalten zudem Piktogramme und setzen auf eine einfache Navigation. Betont wird immer eine zugängliche Nationalparkregion Eifel für Menschen mit und ohne Behinderung, d.h. für Alle. Es gibt Ausstellungen, Programme oder Gruppenfahrten. Durch eine barrierefreie Ausrichtung dieser Angebote bzw. durch barrierefreie Gegebenheiten vor Ort können Menschen mit Behinderung stärker daran teilhaben und umso mehr wird das Miteinander aller Besucher gefördert.

Das Projekt trägt zur Öffnung sozialer Räume bzw. der Eifelregion bei, dadurch, dass zum einen Kooperationsbeziehungen mit dem Touristikbereich bestehen und zum anderen auch Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, insbesondere im Bereich der Gastronomie und der Unterkunftsbetriebe. Dies ermöglicht, dass die Herstellung von Barrierefreiheit breiter angelegt werden kann. Betreiber und Mitarbeitende können für ihren Bereich Barrierefreiheit realisieren. Insgesamt leisten die Schulungen/Qualifizierungsmaßnahmen hinsichtlich des Umgangs mit Menschen mit Behinderungen und der Vielfalt und die barrierefreien Gegebenheiten einen Beitrag zur inklusiven Gestaltung sozialer Räume.

Das Projekt ist über- und regional eingebunden.

Nachhaltigkeit

Sowohl die baulichen Veränderungen als auch die Schulungs-, Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sind auf Nachhaltigkeit angelegt. Interessierte Kommunen können vor allem von der Vorgehensweise profitieren. Die Projektinitiative richtete bei der Herstellung von Barrierefreiheit den Blick insbesondere auf die ‚Mobilitätsketten’; nicht nur die Wanderpfade sind barrierefrei ausgerichtet, sondern auch die Informationen „dorthin“ sind zugänglich. Durch die Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sind auch Lokale und Unterkünfte barrierefrei.

Gesamteinschätzung

Mit der Projektinitiative „Eifel barrierefrei - Natur für Alle" fördert der Naturpark Nordeifel zusammen mit vielen regionalen Partnern das Natur- und Landschaftserlebnis auch für Menschen mit Behinderung und ältere Menschen. „Eifel barrierefrei“ ist landes- und bundesweit bekannt, anerkannt und ausgezeichnet. „Die touristische Dienstleistungskette für Menschen mit Behinderung ist in Quantität und Qualität besonders zu berücksichtigen. In der Eifel verdichten sich die barrierefreien Angebote immer mehr entlang der touristischen Dienstleistungskette.“ Die Projektinitiative „Eifel barrierefrei“ unterstützt somit die von der UN-BRK geforderte Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung und Freizeit (Art. 30). Der Fokus aller Maßnahmen liegt auf der Herstellung von Barrierefreiheit (Art. 9). Zudem zeigt die Projektinitiative einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Mobilitätsketten Berücksichtigung finden. Das gesamte Umfeld/ Infrastruktur der Eifel, alle Akteure des Touristikbereichs wie zum Beispiel die Gastronom- und Unterkunftsbetriebe werden einbezogen, auf die Belange von Menschen mit Behinderung sensibilisiert und im Umgang mit ihnen und hinsichtlich der Barrierefreiheit geschult (Art. 8).

Durch diese Sensibilisierungs-/Qualifizierungsmaßnahmen und die Kooperationsbeziehungen zwischen den verschiedenen lokalen Akteuren im Gesamtprozess wird die Entwicklung eines inklusiven Gemeinwesens vorangetrieben. Dadurch kann Barrierefreiheit besser in der gesamten Umgebung realisiert werden. Das partizipative Vorgehen ermöglichte es, dass die Angebote besser auf die Belange von Menschen mit Behinderung abgestimmt sind. Die Internetseite entwickelte sich zu einem wichtigen Informationsmedium für Besucher, die so die Eifel erkunden wollen und im Vorfeld erfahren können, welche Angebote barrierefrei sind.  Empfehlenswert ist hier die Berücksichtigung der Mobilitätsketten und der Aufbau eines solchen Kooperationsnetzwerkes. Die Eifel kann bequem per Internetportal auf die Zugänglichkeit hin überprüft werden. Vor Ort gibt es barrierefreie Dienstleistungen, wie Begleitungen/ Führungen und barrierefreie Gastgeber. Die Bereitstellung solcher Informationen kann mit geringem Aufwand zu sehen sein, wobei eine solche detaillierte Erfassung und Bündelung zeitintensiv ist und von einem gewissen Schulungsteam abhängt. Die Sensibilisierungs- und bewusstseinsbildende Maßnahmen sind mit geringem Aufwand verbunden. Schulungs-/Qualifizierungskosten sind zu berücksichtigen. Der Aufbau eines Kooperationsnetzwerkes wie hier, ist mit mehr Aufwand verbunden - so auch die baulichen Veränderungen in Richtung Barrierefreiheit.

Einschätzung der Projektverantwortlichen

Die Erfahrung zeigt, dass sämtliche Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit von den entsprechenden Zielgruppen sehr gut angenommen werden und in der Lage sind, deren Lebensqualität erheblich verbessern. Der zumeist leicht erhöhte Unterhaltungsaufwand bei einzelnen Maßnahmen ist für die Träger in den meisten Fällen überschaubar und gut zu meistern.

Der Erfolg ist teilwiese so deutlich zu erleben, dass weitere Projekte nachgefragt werden und auch zukünftig Verbesserungsmaßnahmen im Sinne der Herstellung ganzheitlicher barrierefreier Angebote bei den Projektpartnern hoch im Kurs stehen.

Aufgrund des oft relativ hohen Herstellungsaufwandes muss jedoch angemerkt werden, dass dies in den allermeisten Fällen nicht ohne öffentliche Förderungen und Zuschüsse möglich ist.

allgemeine Informationen und Materialien

Verein Naturpark Nordeifel e.V. (o.J.): Eifel barrierefrei - Eine Initiative des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn – Eifel. Offizielle Projekthomepage. Online verfügbar unter: http://www.eifel-barrierefrei.de, zuletzt geprüft am 16.02.15.

Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit (Hrsg.) (2005): FreiRaum. Planungsleitfaden für barrierefreie Gestaltung von Wanderwegen. Gera.

Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (2012): Natur in NRW, H. 3. Online verfügbar unter: http://www.eifel-barrierefrei.de/cache/dl-Eifel-Barrierefrei-Beitrag-in-Natur-in-NRW-10-Jahr-ef841d97b81e8eb7988f5b234b7261de-245.pdf, zuletzt geprüft am 16.02.15.

Ansprechpartner/in

Naturpark Nordeifel e.V. im Deutsch-Belgischen Naturpark Hohes Venn – Eifel

Herr Lothar Gerhards

Bahnhofstr. 16

53947 Nettersheim

Tel.: +49 (0)2486.911117

Fax: +49 (0)2486.911116

Email:info@naturpark-eifel.de

Bildrechte

Die zur Illustration verwendeten Bilder wurden uns von den jeweiligen Projektverantwortlichen zur Verfügung gestellt. Dem Projektpartner bleiben alle Urheberrechte vorbehalten.